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Berichte - Fälschungen

# Fälschungen

Der Regenkobold


Der Regenkobold aus der Serie "Der kleine Kobold Pumuckl"

 

Die Überraschungsei Serie "Der kleine Kobold Pumuckl" war 1985 im Ei. Der Satz umfasst 10 Figuren. Die mit Abstand wertvollste Figur der Serie ist der Regenkobold mit Schirm.

 

In diesem Bericht möchten wir weiter aufklären, auf was Sammler beim Erwerb von kostbaren Überraschungseier Figuren achten müssen. Der Pumuckl mit Schirm ist schon über Jahrzehnte eine der beliebtesten Figuren aus der Überraschungsei Szene. Hierbei handelt es sich um eine sogenannte zweiteilige Figur, also Figur und steckbarer Regenschirm. Über die vielen Schirm Fälschungen haben wir schon seit längeren einen umfangreichen Bericht auf Eierlei [Schirm von Pumuckl].

 

Die Schwachstelle vom Regenkobold ist der Pin, auf den grüne Schirm aufgesteckt wird. Dieser Pin ist extrem oft abgebrochen. Der Regenkobold ist im Wert die letzten Jahre deutlich angestiegen. Auktionen, in denen der Regenkobold mit abgebrochen Pin angebotem wird, gehen zu hohen Preisen weg. Ein Grund dafür ist, dass diese gezielt angekauft werden, um dann restauriert zu werden. Restaurationen sind im Prinzip nicht verkehrt, aber wenn diese Restauration angeboten wird ohne Hinweis und das mit falschem Schirm, ist es natürlich ein No Go.

Bei einem Regenkobold in schlechtem Lackzustand ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich um ein restauriertes Exemplar handelt, als bei einem im Top Lackzustand, wie auf dem Bild zu sehen. Das Foto zeigt uns ein original Schirm mit einem original Regenkobold in exzellentem Zustand.

 

Im Laufe der Ü-Ei Evolution wurde des Öfteren versucht, den Regenkobold zu klonen. Auf dem Dreier- Foto ist nur ein Original zu sehen, "Na welcher ist es"?

Genau, der in der Mitte. Im Vergleich gar nicht so schwer zu erkennen, der Regelfall ist allerdings, dass nur ein Exemplar vorliegt und nicht verglichen werden kann. Die Farbunterschiede sind minimal, genau wie das Grundmaterial. Diese beiden Eigenschaften können sich durch die Einwirkung von UV Licht verändern. Ein weiteres Indiz ist die schlechte Bemalung der Fälschungen. Die Farbübergänge sind beim Original in der Mitte sehr sauber getrennt. Bei den Fälschungen sind das gelbe Shirt und die grüne Hose vermengt. Die Schuhe sind ebenfalls unsauber bemalt, so dass auch die Beine noch gelbe Farbe abbekommen haben. Den professionellen Bemalern oder Bemalerinnen passiert so etwas sehr sehr selten.

Wenn eine UV Licht Lampe vorhanden ist, kann am schnellsten und sichersten das Original von der Fälschung unterschieden werden. Hier auf dem Bild ist das gleiche Foto zu sehen wie oben ohne UV Licht. In der Mitte ist der original Regenkobold. Auf dem Foto sind die nicht leuchtenden Figuren die Fälschungen.

 

Interessant, dass hier unterschiedliches Grundmaterial zu sehen ist. Das krasse Leuchten vom gelben Oberteil kann auch mit einer schwächeren UV Lampen erkannt werden. Diese fluoreszierende Farbe gibt es heutzutage nicht mehr, aber die Fälscher haben eine Methode gefunden, die Kleidung leuchten zu lassen (vermutlich trotzdem eine seltene Fälschung).

Hier sind die 3 Regenkobolde von der Rückseite zu sehen. Die weißen Punkte auf den Figuren und rundherum sind Staubkörner. Genau genommen leuchten beim Original alle Farben unter UV - Licht, das gelbe Shirt ist jedoch am schnellsten zu erkennen.

 

 

Nun kommen wir zu dem Regenkobold, an dem der Pin restauriert wurde. 

 

Die beiden Figuren sehen soweit identisch aus. Klar, sind ja beides Originale. Dieser Pin ist mittelmäßig restauriert. Manko: Er ist länger als der original Pin und dünner. Die braune Farbe stimmt nicht mit dem Original überein. Da hat es sich angeboten, den ganzen Schirmstock mit der dunkelbraunen Farbe zu übermalen. So fällt es nicht mehr direkt auf, dass der Pin einen abweichenden Braunton hat.

Hier fällt im direkten Vergleich schnell auf, dass der Pin zu kurz ist. Die Pin Spitze ist nicht rund. Der Pin ist etwas dicker als beim Original.

 

 

Bei der Draufsicht des restaurierten Pins gibt es einiges zu beachten.

An der Stelle, an der der Pin des Pumuckl in seine roten strubbeligen Haare eintaucht, ist der restaurierte so gut wie immer dick mit brauner Farbe übermalt. Der Grund ist, dass damit die Bearbeitungsstelle vertuscht wird. Hier ist sogar ein zu groß gebohrtes Loch zu erkennen. Dafür reichte dann die braune Farbe nicht aus. Der Pin ist an der Spitze nicht  rundlich, sondern gebrochen. Beim Original ist die Rundung dort moderat, so dass der Schirm gut aufgesteckt werden kann. Hier in diesen Bespielt war wohl kein besserer Ersatzpin  vorhanden. Die Materialfarbe stimmt nicht mit der Materialfarbe der Figur überein. Bei der Restauration ist das Material etwas gelblich.

 

 

 

Hier haben wir mal eine ganz andere Art der Restauration. Dieser Regenkobold hat gleich einen Schirm bekommen, so dass der Pin keine Rolle spielt. :-)
Klar, der Schirm stammt vom Schirmling Zwerg.

 

Die Rückseite zeigt noch eine Option, auf die generell geachtet werden sollte beim Kauf einer Figur.

Die beiden roten Pfeile zeigen, dass dieser Regenkobold einmal komplett durchgebrochen war. Meist passiert dies bei den Füßen, Händen oder am Hals bei der Pumuckl Serie.

 

Zum Abschluss des Berichts möchten wir Euch noch diesen „Kobold“ vorstellen. Im wahrsten Sinne sieht die Figur blass aus gegenüber der Original Figur. Das Material ist deutlichen heller. Die Augen schauen nicht, wie es immer bei dem Regenkobold ist, nach oben. Die Farbe glänzt extrem. Der Farbton weicht deutlich vom Original ab. Die Figur ist in sich etwas zusammengefallen, daher kleiner.

Der Pin ist heile, was ja typisch bei einer kompletten Fälschung ist, aber die Pinlänge und der Winkel passen nicht.

 

Dieses Bild zeigt sehr schön die umlaufende Gussnaht vom Regenkobold. Die schwarzen Pfeile zeigen den Verlauf der Naht. Gut zu sehen ist der Übergang zum Pin. Am Pin läuft die Gussnaht weiter, zwar dünn, aber zu erkennen. Dieses Indiz fehlt bei einem restaurierten Pin.

 

 

Zusammengefasst, auf was sollte beim Kauf des Regenkobolds geachten werden:
1. Ist der Pin restauriert? Mit Lupe schauen und die braune Farbe mit dem Schirmstiel vergleichen.
2. Ist der Pin vorhanden, die ganze Figur prüfen. Am besten mit einer 12V UV Lampe.
3. Wie ist der allgemeine Lackzustand und die Bemalung der Figur?
4. Schauen wie die Gussnaht zum Pin verläuft.

 

Am besten immer bei einem Händler des Vertrauens einkaufen, da dort eine Rückgabe meist akzeptiert wird.

 

Dieser Bericht ist in Kooperation mit Nathalie R., Torsten L. und Boris M. entstanden. Danke Euch :-)